Integrationsarbeit im Sport: „Verein ist immer auch Heimat“

Präsident des Landessportbundes zu Gast beim TKW Nienburg

Solch hochrangigen Besuch gibt es selten in einem Sportverein: Der Präsident des Landessportbundes, Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, erwies am vergangenen Montagnachmittag dem TKW Nienburg die Ehre und stattete mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LSB dem Leintorverein einen Arbeitsbesuch der besonderen Art ab. Nach Begrüßung des prominenten Sportfunktionärs durch TKW-Chef Hennig und verschiedenen Repräsentanten von Kreissportbund, Christlichem Jugenddorf, Sprotte-Begegnungs-zentrum sowie Stadt und Landkreis Nienburg banden die Basketballer um Andy Rabe verschiedene Gäste in ein kleines „warm-up“ ein, um danach in einem kleinen Match die Spielfreude zweier buntgemischter Teams mit jungen Sportlern unterschiedlicher kultureller Herkunft zu demonstrieren.

Sichtlich beeindruckt von den vereinseigenen Sportstätten und dem lebendigen Treiben in der Leintorhalle würdigte der LSB-Präsident die engagierte und erfolgreiche Integrationsarbeit in den vielen Sparten des Vereins. So konnte der prominente Sportfunktionär dem Integrationsbeauftragten Karl Theuerkaufer und TKW-Chef Georg Hennig zum 1000. Eintrag in die vom LSB initiierte Datenbank für Integrationsprojekte im Sport gratulieren. Niedersachsenweit erfasst der Verband seit zehn Jahren konkrete Initiativen von Sportvereinen, die dem integrativen Gedanken in besonderer Weise Rechnung tragen und den Vereinssport mit den Bedarfsträgern der Integrationsarbeit verbinden. Beispielhaft stehen hierfür die Ringer, die Basketballer und der Fitnesssport, die insbesondere für jüngere Sportler anderer Kulturen spezielle und attraktive Möglichkeiten der sportlichen Teilhabe bieten. Als kleine Anerkennung gab. Prof. Dr. Umbach für den Landesportbund das Versprechen ab, den TKW-Basketballern einen neuen Trikotsatz zu spendieren.

Beim anschließenden Gedankenaustausch fanden zahlreiche Facetten und Aktivitäten der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen der Integrationsarbeit Eingang in die Erörterungen. Die positive Entwicklung von Menschen mit Migrationshintergrund im TKW spiegele sich nicht nur, aber eben auch in seit Jahren kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen dieser Bevölkerungsgruppe wider, wie Theuerkaufer in einem Kurzvortrag feststellte. TKW-Vorsitzender Hennig wies darauf hin, dass mitunter auch vereinsintern Distanz zu diesem aktuellen Thema zu verspüren sei, gleichwohl „es immer um Menschen gehe, die Sport jenseits von Politik, Religion und Weltanschauung ausüben wollen.“ Letztendlich fand Umbach in seinem lobenden Schlusswort für die Integrationsarbeit des TKW die richtigen Worte, indem er seine Haltung mit dem prägenden Satz „Verein ist immer auch Heimat“ auf den Punkt brachte.