Vereinshistorie
Ein Verein mit Historie
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1904
Am 14. Juni 1904 trafen sich 7 Turnfreunde im Parkhaus zur Gründung eines Turnvereins, den sie Turnklub-Weser nannten. In alten Versammlungsprotokollen finden wir noch die Namen Georg Mandel, Fritz Krüger, Emil Hamann, Fritz Thies, Karl Ebeling und Turnbruder Ohm. Die erste Turnstunde fand bereits am 25. Juni 1904 im Parkhaus zur Erprobung der Geräte statt. Zwei Monate später wurde die Jugendabteilung, damals Zöglingsabteilung genannt, gegründet. In den folgenden Jahren kamen die Sängerabteilung (1905), sowie die Frauen-, Schüler- und Spielabteilungen (1920 – 1922) und einige Jahre später ein Trommler- und Pfeifercorps hinzu. In dieser Zeit der ständig wachsenden Mitgliederzahl zeigte sich, dass die Raumfrage den Verein vor ein großes Problem stellte. Nacheinander turnte man im Parkhaus, der Bürgerhalle, der Schauburg, in den Turnhallen der derzeitigen Friedrich-Ebert-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule und wieder in der Bürgerhalle. Die erste große Belastungsprobe hatte der TKW 1914 zu bestehen, als bis auf 3 Turner sämtliche Mitglieder einberufen wurden und der Turnbetrieb deshalb eingestellt werden musste. Glücklicherweise sorgten die zurückkehrenden Mitglieder dafür, dass es mit dem Vereinsleben wieder aufwärts ging.
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1925
Die bis hierhin nie behobene Raumfrage schuf bei den Mitgliedern den Wunsch nach einer eigenen Turnhalle, den sie sich verständlicherweise nicht aus eigener Kraft erfüllen konnten. Den Grundstock für den Turnhallenbau legten neben ihnen die gesamte Einwohnerschaft des Leintors und die Kommunal- und Schulbehörden, die an diesem Projekt Interesse zeigten, weil sich der Verein bereit erklärte, auch der Leintorschule die Halle zur Verfügung zu stellen. Groschen um Groschen trugen die Turner zusammen und erstaunlicherweise zeichneten Bürger und Geschäftsleute des Leintors trotz erst überstandener Inflation Anteilscheine von 8.000 Rentenmark, eine Summe, die heute noch das große Interesse beweist, mit dem die Bevölkerung den Turnhallenbau verfolgte. Mit diesem Betrag und einem Anteil der Behörden begann der TKW nach Beschaffung der fehlenden Mittel durch eine Hypothek mit dem Bau der Turnhalle. Nachdem die Mitglieder des Klubs jede freie Minute an der Errichtung ihrer Halle mitgearbeitet hatten, konnte sie am 1. und 2. August 1925 mit dem 22. Verbandsturnfest des Aller-Weser-Turnverbandes eingeweiht werden. Die mit einem Kostenaufwand von fast 30.000 Rentenmark errichtete Halle war mit ca. 350 m2 Grundfläche, einem schönen Klubzimmer und einer Wohnung für den Hallenwart die schönste und größte Turnhalle zwischen Hannover und Bremen. Durch den Bau der Halle, der den TKW an den Rand seiner finanziellen Leistungsfähigkeit brachte, erlebte der Verein einen großen Aufschwung, als sich besonders die Turnspieler – Faustball und Schlagball – und die neu gegründete Handballmannschaft einen guten Namen machten. Außer der Tatsache, dass sich der TKW inzwischen zu einem der größten Vereine des Kreises Nienburg/Weser entwickelt hatte, lässt sich aus dem Auf und Ab des Vereinslebens bis zum Ausbruch des II. Weltkrieges, der den Klub wie alle anderen Vereine traf, kaum etwas Außergewöhnliches berichten.
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1943
Ein schwerer Schlag war es für die Turnerei, als die Halle 1943 zwangsweise mit kriegswichtigem Material belegt wurde. An den Abenden, an denen sonst geturnt wurde, trafen sich aber die in Nienburg gebliebenen Mitglieder, um die Kameradschaft untereinander zu pflegen, ein Ziel, das der TKW bis in die heutige Zeit hinein mit Erfolg erreicht hat. Mit dem Einzug der Besatzungstruppen wurde die Halle beschlagnahmt und alle Vereine von der Militärregierung verboten. So konnte an die Wiederaufnahme des Turnbetriebes vorläufig nicht gedacht werden. Die Besatzungstruppen und die nach ihnen eingezogenen Arbeitskompanien hatten die Halle einschließlich des gesamten allgemeinen Inventars und der Turngeräte vollständig zerstört oder ausgeräumt. Die Turnhalle konnte nur mit großen Kraftanstrengungen und hohen finanziellen Opfern instandgesetzt werden, insbesondere, da der entstandene Schaden durch die Währungsreform nur zu einem kleinen Teil ersetzt wurde. Die undurchsichtige Rechtslage in der Gesetzgebung der Militärregierung verlangte einen Zusammenschluss der Nienburger Sportvereine im damaligen ATSV. Da vermutlich die Belange der Turner nicht wie gewünscht vertreten wurden, nahm der TKW im Mai 1949 unter seinem ursprünglichen Namen die Vereinsarbeit mit neuem Eifer wieder auf.
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1954
Ständig wachsende Mitgliederzahlen, unter ihnen erfreulicherweise eine große Anzahl Jugendlicher, machten den TKW in den folgenden Jahren zu einem großen Sportverein. Die hohe Mitgliederzahl erforderte die Vergrößerung des neben der Halle vorhandenen Spielplatzes. Diesem Wunsch kam die Stadtverwaltung 1954 durch die Verpachtung des Wiesengeländes bis zur „Kleinen Aue“ entgegen. In Eigenleistung wurden 2.500 m3 Erde aufgefüllt und das Grundstück eingesät und eingezäunt. Nachdem Lauf- und Sprunganlagen geschaffen waren, machte sich dieser Einsatz bezahlt, da der Sportplatz nun den Aktiven auch außerhalb der Halle vielseitige Betätigungsmöglichkeiten bot. Die Anlagen und Geräte wurden von den Mitgliedern eifrig benutzt und verhalfen zu guten Leistungen auf Sportfesten und anderen Wettkämpfen.
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1967
Waren nun alle Möglichkeiten für eine erfolgreiche Arbeit des Vereins gegeben, so wuchs doch ständig der Wunsch, die Halle endlich mit Duschen und einem Geräteraum zu versehen. Dieser Wunsch konnte wegen der schwierigen Beschaffung der Mittel erst 1967 verwirklicht werden. Die mit einem Kostenaufwand von über 100.000 DM durchgeführte An- und Umbaumaßnahme war wiederum nur durch den Fleiß vieler Mitglieder zu verwirklichen. Da nur Barmittel in Höhe von 67.500 DM verfügbar waren, musste das fehlende Geld, wie so oft in der Geschichte des TKW, durch Eigenleistung ersetzt werden. Mit über 3.000 Arbeitsstunden wurde so eine Verschuldung des Vereins vermieden, der dann über 2 Geräteräume, 2 große Duschräume, Umkleideräume und einen geschmackvoll eingerichteten Klubraum verfügte. In dieser schönen Halle mit dem angrenzenden Sportplatz pflegte der TKW neben dem Turnen, der Leichtathletik und den Ballspielen wie z. B. Prellball, Faustball und Volleyball in vielen Veranstaltungen und Treffen die Kameradschaft und Geselligkeit. Speziell die Breitenarbeit, die nicht nur auf eine Sportart zu beziehen ist, brachte es mit sich, dass dem Wunsche vieler Mitglieder und auch Außenstehender entsprochen wurde und es zur Gründung von Tanz-, Tennis- und Tischtennisabteilungen kam.
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1981
Durch die stetig wachsende Mitgliederzahl, es waren im Jahre 1979 fast 1.200 Mitglieder, ließ sich der Sportbetrieb allein nicht mehr in eigener Halle durchführen. Man musste zwangsläufig auf andere Sportstätten ausweichen. Verhandlungen mit der Stadt Nienburg und deren Entgegenkommen führten insbesondere zur Nutzung für den Übungsbetrieb der Sportstätten „Meerbachhalle“ und der 1978 fertig- gestellten „Alpheideschule“. Schon im Jahr 1981 waren neue Planungen und Finanzierungen ausgereift und baureif, so dass weitere Sportanlagen, die der rasant steigenden Mitgliederzahl entsprachen, geschaffen werden konnten. Eine kleine Sporthalle, ein neuer Klubraum, 3 Tennisplätze, eine 100-m-Laufbahn, Weitsprunganlagen, Kugelstoßanlagen, Bolzplatz und ein Freisitz unter den Eichen entstanden auf dem Gelände des TKW. Und wieder einmal waren es viele Mitglieder, die durch Eigenleistungen all dieses ermöglichten. Das Bauvolumen betrug 880.000 DM. Die geselligen Veranstaltungen waren in diesen Jahren immer ein Renner. So denkt man heute noch gern an die großen TKW-Bälle zurück, die zeitweise von über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht wurden. Über 60 ehrenamtliche Übungsleiterinnen und –leiter betreuten die Sportgruppen. Die ersten hauptamtlichen Übungsleiter wurden eingestellt. Damit wurden auch auf diesem Gebiet gute Voraussetzungen für eine positive Entwicklung des Sports im Verein geschaffen.
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1993
Schon Mitte der 80iger Jahre war abzusehen, dass auch die 1981 geschaffenen Sportanlagen auf Dauer nicht ausreichen konnten, zumal die Kapazität der städtischen Sporthallen mehr als ausgeschöpft waren. Die Planungen für eine große Sporthalle begannen. Wie bei all den vorausgegangenen Bauvorhaben wurden die Planungen und später auch die Bauüberwachung ausschließlich von Fachleuten des TKW ehrenamtlich bewältigt. Ständige Abstimmungen mit Verwaltung und Rat der Stadt Nienburg wurden zum Alltagsgeschäft der TKW-Planer. Für die lokale Presse wurden häufig Schlagzeilen geliefert. Oft stand das Projekt „Auf der Kippe“. Nach 6-jähriger Planungszeit stand das Projekt. Eine Drei-Feld-Sporthalle, verbunden mit dem Umbau der alten Parketthalle, neue Heizungs- und Sanitäranlagen wurden gebaut. Die Sporthalle wurde als Mehrzweckhalle hergestellt, die auch für außersportliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Sie bekam den Namen „Leintorhalle“. Am 23. April 1993 war es soweit: Einweihung der neuen, schönen Anlagen mit vielen Gästen des öffentlichen Lebens und noch mehr Mitgliedern. 1.436 Mitglieder gehörten in diesem Jahr zum TKW.
Nach Abschluss dieser umfangreichen Bauarbeiten hatte wieder der Sport das Wort. Eine rasante Entwicklung vollzog sich in den Folgejahren. Bedingt durch die guten räumlichen Voraussetzungen, aber ganz besonders durch eine harmonische, effektive Zusammenarbeit aller Übungsleiterinnen und Übungsleiter und Vorstandsmitglieder, entwickelten sich viele Sparten außerordentlich positiv. Alle Sportanlagen wurden in vollem Umfang belegt. Die Vormittagsstunden benutzen Nienburger Schulen für den Schulsport. Die Wochenenden sind den Wettkämpfen auch auf überregionaler Ebene vorbehalten. Die Sparten wuchsen, sportliche Erfolge, aber auch ganz normale Misserfolge prägten die Folgejahre. Für außersportliche Großveranstaltungen erwiesen sich die neuen Anlagen als gut geeignet. Der Blaue-Garde-Ball, die traditionellen Pfingstkonzerte, Sportgala, Seniorennachmittage zum Scheibenschießen, Rockkonzerte, Konzerte der Musikschule, Auftritt eines Bundeskanzlers, Deutsche Skatmeisterschaften und viele andere Großveranstaltungen prägten so manches Wochenende. Neben den eigenen Sportanlagen benutzt der TKW zusammen mit anderen Vereinen noch die Sporthalle an der Alpheideschule, das Stadion an der Mindener Landstraße, die Sporthallen der Bundeswehr und die Tennishalle an der Verdener Landstraße. Auch in den folgenden Jahren sahen Passanten so manchen Bauarbeiter auf dem Gelände des TKW. Das lag nicht etwa an der ausgeprägten Baulust einiger Vorstandsmitglieder. Eine Bausubstanz in dieser Größenordnung musste unterhalten und modernisiert werden. So wurden alle Hallen mit einer modernen Heizung ausgestattet, das Büro verlegt, Geräteräume und Klubraum vergrößert, der Fitnessraum modernisiert und vergrößert und der Parkplatz endlich befestigt. Derartige bauliche Unternehmungen werden auch in Zukunft den TKW begleiten.
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2006
Im Jahre 2006 gilt es, den heute rd. 2.500 Mitgliedern ein attraktives, zeitgemäßes Sportangebot zu erhalten und gleichzeitig ein soziales Umfeld zu schaffen, das Menschen aller Altersgruppen und unabhängig von deren Herkunft die Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung geben kann, um somit eine besondere Lebensqualität zu erreichen.
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2018
In diesem Jahr war Baubeginn der neuen Sport- und Tennishalle auf dem TKW-Gelände - wir halten euch auf dem Laufenden!!!